Das Dumping-Syndrom: Was ist es und wie geht man damit um?

Das Dumping-Syndrom: Was ist es und wie geht man damit um?
4. Oktober 2024
Das Dumping-Syndrom: Was ist es und wie geht man damit um?

Was ist das Dumping-Syndrom?

Einige Menschen entwickeln nach einer Magenverkleinerung das sogenannte Dumping-Syndrom. Beim Dumping-Syndrom kommt es zu einer zu schnellen Magenentleerung, weil der Magenschließmuskel weniger gut funktioniert oder vollständig umgangen wird. Dadurch gelangt die Nahrung nicht mehr in kleinen Mengen in den Dünndarm, sondern „fällt“ zu schnell und in großen Brocken in den Dünndarm. Dies verursacht verschiedene unangenehme Reaktionen im Magen-Darm-Trakt. Es gibt zwei Arten von Beschwerden, die zusammen als „Dumping-Syndrom“ bezeichnet werden.

 

Was sind die Beschwerden beim Dumping? 

Wir unterscheiden zwischen frühen und späten Dumping-Beschwerden. 

  • Frühe Dumping-Beschwerden treten kurz nach der Mahlzeit auf und können bereits nach einer halben Stunde bemerkt werden. 
  • Späte Dumping-Beschwerden treten etwa ein bis drei Stunden nach der Mahlzeit auf.

 

Frühe Dumping-Beschwerden 

Frühe Dumping-Beschwerden entstehen, weil Nahrung in zu großen Brocken in den Dünndarm gelangt und dort viel Flüssigkeit aus dem Blut anzieht, manchmal bis zu 3 bis 4 Liter. Dadurch ist weniger Flüssigkeit in den Blutgefäßen vorhanden und sinkt der Blutdruck. Sie können sich dann schwindelig, benommen und müde fühlen und Herzklopfen bekommen. Durch die zusätzliche Flüssigkeitsmenge im Darm entsteht auch ein (noch) voller Gefühl, Darmkrämpfe und Durchfall. Diese Beschwerden verschwinden nach einiger Zeit (manchmal nach einigen Stunden) von selbst. 

 

Mögliche Beschwerden bei frühem Dumping: 

  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen und Darmkrämpfe
  • Durchfall
  • Herzklopfen
  • Schwindel
  • Schwächegefühl
  • Benommenheit

Späte Dumping-Beschwerden (reaktive Hypoglykämie) 

Späte Dumping-Beschwerden entwickeln sich in den ersten Stunden nach der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Sie entstehen, weil Nahrung zu schnell aus dem Magen in den Dünndarm gelangt, wodurch bestimmte Zucker schneller ins Blut aufgenommen werden. Die Bauchspeicheldrüse produziert als Reaktion auf den hohen Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit viel Insulin. Insulin sorgt dafür, dass Glukose aus dem Blut in die Körperzellen gelangt, aber die Insulinproduktion hinkt zeitlich hinterher. Ergebnis: ein Überschuss an Insulin, wenn die Zucker bereits aus dem Blutkreislauf verschwunden sind. Zu diesem Zeitpunkt sinkt der Blutzucker zu schnell und es treten Beschwerden auf, die einem Zuckermangel bei Menschen mit Diabetes ähneln. Bei schweren Beschwerden legen Sie sich nach der Mahlzeit hin. 

 

Mögliche Beschwerden bei spätem Dumping: 

  • Schwitzen („kalter Schweiß“)
  • Unruhegefühl und Zittern
  • Schwindel
  • Heißhunger
  • Herzklopfen
  • Ohnmacht

Wie können Sie Dumping-Beschwerden verringern?

  • Essen Sie langsam, nehmen Sie kleine Bissen und kauen Sie gut. 
  • Verteilen Sie sechs bis acht kleine Mahlzeiten über den Tag. 
  • Verteilen Sie auch die Flüssigkeitsaufnahme gut über den Tag. Trinken Sie nicht oder nur sehr wenig während der Mahlzeit; auch keine Suppe. Warten Sie mindestens 30 Minuten vor und nach der Mahlzeit, um etwas zu trinken. Andernfalls gelangt die Nahrung noch schneller in den Dünndarm. 
  • Integrieren Sie Ballaststoffe: Vollkornprodukte, Haferflocken, Ballaststoffe, … • Vermeiden Sie eiskalte, heiße und fettreiche Gerichte. 
  • Vermeiden Sie schnelle Zucker (wie Softdrinks, Fruchtsäfte, süße Snacks und süße Aufstriche). Diese Zucker werden besonders in flüssiger Form extra schnell aufgenommen. Verwenden Sie daher keine oder nur wenig Softdrinks, Limonade und Fruchtsaft. 
  • Achten Sie auf Milch: Milch enthält Laktose (Milchzucker), das ist auch ein schnell aufnehmbarer Zucker. Saure Milchprodukte wie Buttermilch, Joghurt und Quark werden oft besser vertragen, da sie weniger Laktose enthalten.

 

Was können Sie tun, wenn dennoch Dumping-Beschwerden auftreten? 

Wenn Dumping-Beschwerden auftreten, hören Sie am besten auf zu essen. Legen Sie sich hin oder ruhen Sie sich eine Weile nach dem Essen aus, um die Verdauung zu verlangsamen.

 

Es gibt auch spezielle Medikamente gegen Dumping-Beschwerden, konsultieren Sie Ihren Arzt für weitere Ratschläge.

 

Hinweis: In diesem Blog bietet Bariatric Advantage® Einblicke in das Phänomen „Dumping-Syndrom“ und praktische Tipps zur Linderung der Beschwerden. Haben Sie die oben beschriebenen Dumping-Beschwerden? Konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ernährungsberater für medizinischen Rat.