Ich möchte meinen Magen verkleinern lassen. Was muss ich wissen?

Magen verkleinern
23. Februar 2021
Ich möchte meinen Magen verkleinern lassen. Was muss ich wissen?

Sie haben sich nach reiflicher Überlegung zu einer Magenverkleinerung entschieden? Wie Sie vielleicht bereits in Erfahrung gebracht haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen Eingriff durchzuführen.

Eine der gängigsten Methoden ist die reine Magenverkleinerung (Schlauchmagen). Hierbei wird das Fassungsvermögen des Magens beträchtlich reduziert – auf mitunter 10% der ursprünglichen Größe. Das entspricht etwa 80 -100 Millilitern Aufnahmekapazität. Der übrige Rest des Magens hat nach der OP nicht mehr die Form eines Beutels, sondern nur noch die Form eines Schlauchs. Daher der Begriff. Dieser Magenrest ist trotz des Eingriffs voll funktionsfähig, nur können Sie weniger Nahrung aufnehmen und verdauen.

Eine zweite, etwas komplexere Variante der Magenverkleinerung stellt der Magenbypass dar. Dieser Magenbypass ((Mini-) Magenbypass) ist mit einer duodenalen Umstellung verbunden. Das bedeutet, dass bei diesem Eingriff nicht nur der Magen erheblich verkleinert, sondern außerdem der Darm überbrückt wird. Das Ergebnis: Durch die Reduzierung der Dünndarmschleimhaut, werden nicht nur weniger Kalorien absorbiert, sondern auch weniger Vitamine und Mineralstoffe.

Eine der ehemals gängigsten Eingriffsarten für eine Magenverkleinerung ist das Magenband (gastric banding). Das Ziel dieser Variante ist, allein durch eine Einengung des Magens eine schnellere Sättigung zu bewirken. Ein Silikonband wird hierbei unterhalb des Übergangs von der Speiseröhre zum Magen eingesetzt. Diese Methode verliert allerdings aufgrund ihrer relativ hohen Komplikationsrate zunehmend an Bedeutung.

Welche der Varianten für Sie infrage kommt, haben Sie vielleicht schon mit Ihrem Arzt besprochen. Wie auch immer Ihre und die Entscheidung Ihres beratenden Mediziners ausfällt, ab dem Zeitpunkt nach der Operation, benötigt Ihr Körper besondere, lebensnotwendige Aufmerksamkeit im Hinblick auf den Ernährungshaushalt (Vitaminwerte, Mineralstoffwerte und Proteine).

Wie kann ich meinen Körper nach der OP optimal mit Nährstoffen versorgen?

Eine effektive Nahrungsergänzung sollte aus hochwertigen Produkten bestehen, die für die Bedürfnisse Ihres Körpers maßgeschneidert sind. Die Säulen eines guten Produktes sind

      • hohe Qualität
      • hohe Aufnehmbarkeit des Körpers (Bioverfügbarkeit)
      • Auswahl an Geschmacksrichtungen, um den individuellen Vorlieben zu entsprechen und Abwechslung zu ermöglichen

Bariatric Advantage® bietet eine einzigartige Zusammenstellung aus genau dosierten, aktiven Vitaminen und leicht einnehmbaren Mineralen. Da die Defizite nicht ausschließlich von der Art des Eingriffs abhängen, sondern von Patient zu Patient variieren, empfehlen wir ein komplettes Multivitamin mit 200 % R.I. Das R.I. steht für „Reference Intake“ auf Deutsch „Referenzmenge“. Sie kennen diese Mengen von Lebensmitteln auf denen angegeben ist, welche Menge des Tagesbedarfs das Lebensmittel abdeckt. Bariatric Advantage® Multi mit 200 % R.I. deckt bis zu 200% des Tagesbedarfes einer Person ohne Magen-OP ab. Da Sie nach Ihrem Eingriff einen höheren Bedarf haben, sind die Inhaltsstoffe entsprechend höher dosiert.

Dieses Produkt können Sie einnehmen, unabhängig davon, für welche Art der Operation Sie sich entschieden haben. Sie können Ihr Multivitamin-Präparat mit Eisen, Zink oder extra Vitamin B12 ergänzen, wenn Sie Symptome eines spezifischen Nährstoffmangels feststellen.

Nach dem Eingriff wird Ihr Körper auch zusätzliches Calcium brauchen. Calcium ist wichtig für die Knochenbildung und für den Erhalt starker Knochen. Unsere Multivitamine enthalten kein Calcium, weil es einerseits viel Volumen beansprucht und andererseits die Absorbierung anderer Minerale z.B. Magnesium beeinträchtigen kann, wenn sie gleichzeitig eingenommen werden. Wenn Sie mehr über ihre individuelle Calciumversorgung wissen möchten, können Sie gern hier weiterlesen.

Eiweiße sind ebenfalls sehr wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Für einen optimalen Zell- und Gewebeaufbau sind sie unverzichtbar. Nach einem bariatrischen Eingriff kann es schwierig sein, täglich die empfohlene Eiweißmenge über die Nahrung aufzunehmen. Deshalb empfiehlt sich eine angepasste Eiweißergänzung, die die Mängel ausgleichen kann. Wenn Sie mehr zum Thema Eiweißergänzung wissen möchten, können Sie sich gern hier informieren.

Wie verläuft die Operation bei einer Magenverkleinerung?

Nach wochenlangen Vorbereitungen, wie der Beschaffung medizinischer Gutachten, das Einhalten einer Diät und Informationsgesprächen ist es soweit: Der Tag der Operation ist da. Zur Sicherheit wird Ihnen noch einmal But abgenommen und untersucht. Außerdem werden Sie erneut chirurgisch aufgeklärt über die einzelnen Schritte während der Operation informiert. Der Anästhesist (Narkosearzt) bespricht ein paar Dinge mit Ihnen zum Thema Narkose. In manchen Fällen wird eine Röntgenaufnahme der Lunge ein EKG oder ein Lungenfunktionstest gemacht. Und dann kann es losgehen. Der Eingriff selbst dauert je nach OP-Variante und anatomischer Situation etwa zwei bis fünf Stunden. Nach der Operation werden Sie auf die Wachstation gebracht, bis Sie wieder ansprechbar sind und dann auf die normale Station verlegt.

Wie schnell kann ich mich nach einer Magenverkleinerung erholen?

Am Tag der OP dürfen Patienten bereits erste Schlückchen Wasser trinken und ein paar Schritte gehen. In den meisten Fällen werden Sie schon am Tag nach der Operation nach Hause entlassen. Vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf. Rechnen Sie mit vier bis sechs Wochen für eine vollständige Genesung. Wieviel Zeit verstreichen muss, bis Sie wieder arbeitsfähig sind, hängt von Ihrer Tätigkeit ab. Wenn Sie einen Bürojob ausüben, werden Sie rascher wieder ins Berufsleben zurückkehren können, als bei einer schweren körperlichen Arbeit. Aber lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – jeder Körper hat sein eigenes Tempo und braucht seine Zeit um sich von einem Eingriff wie diesem zu erholen.

In den ersten Wochen werden Sie sich sicher noch erschöpft fühlen. Das ist nicht nur eine Folge der Operation und Narkose, sondern auch der reduzierten Nährstoffversorgung. Dieser Unterversorgung können Sie mit entsprechenden Produkten effektiv entgegenwirken. Sie werden bald wieder spazieren gehen, mit dem Rad fahren oder Joggen gehen können. Zwei Wochen sollten Sie Ihrem Körper mindestens Zeit geben, bevor Sie wieder in irgendeiner Form aktiv werden. Aber hören Sie trotz dieser Zeitangaben auf Ihren Körper. Wenn Sie noch nicht wieder auf dem Damm sind, sendet er Ihnen Signale. Sofern Sie noch Schmerzen haben – einfach einen Gang runterschalten. Bei anhaltenden Schmerzen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt.

Wenn Sie sich genug Ruhe verordnen, genug Wasser trinken und Ihre Ernährung schrittweise aufbauen, werden Sie schnell wieder auf den Beinen sein. Wenn Sie unsicher sind, welche Schritte Sie bereits wagen dürfen und welche nicht, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Chirurgen. Heilung ist immer ein Prozess. Sie haben es in der Hand, ihn bestmöglich zu fördern, indem Sie auf Ihren Körper achten. Wenn Sie allerdings bereits nach einer Woche zu Fastfood, wie Hamburgern und Pommes greifen, tun Sie Ihrem Körper keinen Gefallen und werden die Folgen bald spüren.

Wieviel kostet eine Magenverkleinerung genau?

Der Preis einer Magenverkleinerung hängt größtenteils von Ihrer Krankenversicherung ab. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten allerdings nur, wenn Sie einige strenge Bedingungen erfüllen.

Folgende Bedingungen sind Voraussetzung für eine Beteiligung Ihrer Krankenkasse an den Kosten des Eingriffs:

      • Sie sind volljährig.
      • Haben mindestens ein Jahr lang erfolglos Diät gehalten.
      • Sie wurden von einem fachübergreifenden Team untersucht und sind bereit, Ihren Lebensstil drastisch zu ändern.
      • Sie haben einen BMI von 40 kg/m² oder mehr.
      • Sie haben einen BMI von 35 kg/m² oder mehr, leiden jedoch an zu hohem Blutdruck, an Schlafapnoe oder Diabetes oder haben bereits einen bariatrischen Eingriff vornehmen lassen ohne das gewünschte Ergebnis.

Zusätzliche Kosten entstehen durch die gewünschte Unterbringung im Krankenhaus: Wählen Sie ein Einzelzimmer oder Mehrbettzimmer? Möchten Sie einen extra Service? Brauchen Sie bestimmte Medikamente? Für diesen Fall können Sie übrigens eine Zusatzversicherung abschließen. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrer Krankenkasse.

Einige Krankenkassen erstatten bestimmte Kosten, z. B. die Teilnahme an Ernährungsberatungskursen, Sportangebote usw. Fragen Sie Ihre Krankenkasse unbedingt nach diesen Zusatzleistungen.

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, Chirurg oder Ernährungsberater. Viele Krankenhäuser organisieren Informationsgespräche und bieten Broschüren mit vielen Informationen und Tipps.

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